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WILLKOMMEN BEI DER FOTOGRAFISCHEN DOKUMENTATION
MEINER BÜHNENROLLEN.
Fragmentarisch,
da nicht von allen Theaterstücken
Unterlagen vorhanden sind.
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Der
Anfang: Schauspielhaus Zürich
1956
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"Bummert"(links)
- "Zürcher Buebechrieg"
- Regie: Erwin Parker. Foto
W.E.Baur
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"Bummert" (vorne
rechts) - "Zürcher
Buebechrieg" mit dem
Regisseur Erwin Parker. Foto
W.E.Bauer
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"Bummert"
(links) - "Zürcher
Buebechrieg", mit Fred
Tanner. Regie: Erwin Parker.
Foto W.E.Baur
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Als das Schauspielhaus Zürich
1956 die Jugendtheatergemeinde
bei der Suche nach Zürcher
Schülern für das
Theaterstück "De
Zürcher Buebechrieg"
um Hilfe bat, ahnte ich noch
nicht, was diese Anfrage für
mein späteres Leben bedeuten
würde. Kannte ich doch
Sprechstücke bis zu diesem
Tag nur als "Theaterstücke
in Reclamheften" und
verbrachte meine abendliche
Ausgehzeit vorwiegend im Opernhaus.
Trotzdem wurde ich beim Casting
ausgesucht und meine "Glocke"
von Schiller brachte mir die
Rolle des sportbegeisterten
"Bummert" ein. Welch
ein Stolz, mit richtigen Schauspielern
auf der Bühne zu stehen!
Wie wurde ich dafür in
der Schule von vielen Mädchen
geliebt und von vielen Jungs
gehaßt!
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"Bummert"
(rechts) - "Zürcher
Buebechrieg" - Regie:
Erwin Parker. Foto W.E.Bauer
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"Karl"
- "Stella" (Goethe)
- Regie: Oskar Wälterlin.
Foto: W.E.Bauer
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"Karl"
- "Stella" (Goethe),
mit Werner Hinz - Regie: Oskar
Wälterlin. Foto: W.E.Bauer
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Nach langen Proben in einer
Turnhalle kam endlich die
ersehnte Generalprobe im Schauspielhaus.
Alles war neu und spannend.
Als das Stück begann
bemerkte der Inspizient leider
zu spät, daß mein
Platz in der Schulbank leer
war. Da ich erst etwa zehn
Minuten später verbal
in das dramaturgische Geschehen
eingriff, lief erst einmal
alles den geprobten Gang.
Nur der Inspizient (R.Vogel)
raste auf der Suche nach "Bummert"
durch das Schauspielhaus.
Er fand mich sehr bald auf
der Hinterbühne inmitten
von gelagerten Kulissen. Ich
hatte alles um mich vergessen
und war fasziniert von diesem
Geruch, diesem heute noch
unverkennbaren Theatergeruch.
Vor allem verstand ich seine
Aufregung nicht. Es war doch
nichts passiert!!!! Auf jeden
Fall zerrte mich Herr Vogel
zum Auftritt und klopfte an
die "Schulzimmertüre".
Mein Bühnenlehrer, der
erfahrene Schauspieler Fred
Tanner, mußte die Situation
sofort begriffen haben. Ich
hörte ihn "einen
Moment" sagen, hörte
seine Schritte, sah wie die
Türe sich öffnete,
hörte ein "na Bummert,
kommst Du wieder einmal zu
spät", stammelte
"ich .... ich war noch
beim Zahnarzt" und huschte
zu meinem Platz in der Schulbank.
Bestes Improvisationstheater
- aus heutiger Sicht.
Damit hätte eigentlich
alles vorbei sein können,
wenn nicht die ganze Schulklasse
in ein schreckliches Gelächter
ausgebrochen wäre.
Direktor Wälterlin, der
- wie jeder Theaterdirektor
- den Generalproben in seinem
Hause beiwohnte, hinterfragte
den Grund des Gelächters.
"Weil dieser Trottel
nicht auf der Bühne war"!
Mehr konnte der wütende
Regisseur nicht flüstern,
denn Wälterlins "Das
hat er aber sehr gut gemacht",
unterbrach ihn.
Nach der Generalprobe wurde
ich zum Direktor gerufen und
gefragt, ob ich Lust hätte,
den "Karl" in "Stella"
von Goethe zu spielen. Ich
wußte noch nicht ob
ich Lust hatte. Aber es schmeichelte
mir und ich dachte an die
Mädchen in der wirklichen
Schule. Und ich sagte JA.
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"Karl"
- "Stella" (Goethe),
mit Ehmi Bessel - Regie: Oskar
Wälterlin. Foto: W.E.Bauer
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"Königsknappe
- Statist" - "König
Heinrich V" (Shakespeare)
mit W. Stendar - Regie: Oskar
Wälterlin
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Obwohl ich erst Jahre später
begriff, mit wem ich "mein
klassisches Debut" feiern
konnte (Käthe Gold, Ehmi
Bessel, Werner Hinz!), war
nach den Worten "Was
is?" (erster klassischer
hochdeutscher Text!) bei der
Premierenfeier alles klar:
Ich beerdigte meinen Sängertraum
und entschloß mich,
Schauspieler zu werden. Erkundigungen
über Härte der Sängerausbildung
und über permanente Sorgen
um Stimmbänder und Influenzen
erleichterten mir diesen Entschluß.
Auch der Wunsch meiner Eltern
einen Kaufmann aus mir zu
machen sowie die Ausweichmöglichkeiten
Schaufensterdekorateur, Philosoph
oder Försters wurden
ad acta gelegt.
Nur weil ich in den Kulissen
Nathan des Weisen träumte
statt auf der Bühne zu
sein!
Das "Gesetz der Mündigkeit"
zwang mich jedoch, erst Diplomkaufmann
und Fremdsprachen Korrespondent
zu studieren. Auch beugte
ich mich der Entscheidung
meines Vaters, nur auf einer
von ihm persönlich ausgesuchten
Schauspielschule diesen "Anti-Beruf"
zu erlernen. Ebenso mußte
ich ehrenwörtlich versprechen,
bei Nicht-Bestehen einer Aufnahmeprüfung
an eben dieser Schule in den
Schoß des Bürgertums
zurückzukehren.
Obwohl ich in den folgenden
Jahren keine Zeit für
längere Schauspielproben
hatte, ließ ich es mir
nicht verbieten, immer wieder
als Statist im Schauspielhaus
mitzuspielen.
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